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Montag, 12. September 2011

6.6. Sanktionsgemeinschaft Kommunismus

Jeder Mensch kann frei über seinen Anteil an der Gestaltung aller relevanten Fragen der ihn interessierenden Gemeinschaften entscheiden. Er muss sich nicht ins Netz einloggen. Er muss keine Kunst machen. Er muss keine Kunst sammeln. Er muss – mit kleinen, bereits angesprochenen Ausnahmen – nicht arbeiten. So wie er mit niemandem auf irgendeine Art „kommunizieren“ muss.
Aber bei jedem wurde in jungen Jahren der Grundstein geschaffen, dass er es kann. Und aus dem Kreis derer, die können, erwächst ein Kreis derer, die wollen … und derer, die tatsächlich tun. Sie sind die, die in erster Linie einander das Gefühl vermitteln, gebraucht zu werden. Warum soll jemand so masochistisch sein, sich selbst zu vermitteln, niemand brauche ihn?
Der nötige „Überfluss“ in jeder Beziehung ist beachtlich. Ständig reproduzieren sich neue Widersprüche – in erster Linie, weil keines Menschen Selbstbild mit seinem Selbst-Sein identisch ist. Auch wegen der ständigen Entwicklung der Persönlichkeiten. Also muss es immer wieder neu dazu kommen, dass „man“ merkt, am aktuellen Platz nicht „optimal“ zu sein. Die Partner in den verschiedenen Gruppen sind dabei fast immer hilfreich.
Natürlich nur „fast“ oder im Wesentlichen. Denn nur vom Grundsatz her ist kein materieller Grund mehr vorhanden, den Misserfolg eines anderen zu wünschen. Solcherlei Gründe sind heute eigentlich das vorherrschende praktische Lebensprinzip auf allen Ebenen. Da das weggefallen ist, verändern sich auch über das „Arbeitsklima“ hinausgehend ALLE Beziehungen der Menschen – ob sie wollen oder nicht. Das ändert natürlich nichts daran, dass es zu „Rollenkonflikten“ kommt – und sei es, dass diese „Rolle“ die Liebe eines ganz konkreten einzelnen Menschen wäre, die man haben möchte, aber nicht bekommt. Wenn die juristischen / ökonomischen „Chefs“ weg sind, sind die „Machtspiele“ und Anerkennung nicht verschwunden – allerdings finden charakterliche Schwächen viel weniger praktische Anerkennung, weshalb „man“ unbedingter mit positivem Verhalten punkten muss. Niemand kann mehr dem Chef mit Geld „in den Arsch kriechen“ und deshalb die (unausgesprochene) Lehre verbreiten, dass man im Leben „gut vorankommt“, wenn man jemandem (den man nicht einmal mag) „in den Arsch kriecht“. Das gilt ähnlich für Gewalt. Ihre Rolle schrumpft im Zwischenmenschlichen, je weniger Konfliktlösungspotential ihr in den verschiedenen erlebbaren Bereichen zugebilligt wird. Natürlich kann man keine gerade Linie ziehen zwischen Kriegen in aller Welt und der Bereitschaft konkreter einzelner Menschen, zu „Lösung“ ihrer Probleme Gewalt einzusetzen. Aber jedes „gelungene“ Beispiel, jeder erlebte Fall, dass „der Stärkere“ (im engeren wie weiteren Sinne) sich durchsetzte (und nicht „der Bessere“), weckt und verstärkt das animalische Bedürfnis, der Stärkere zu sein.

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