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Montag, 10. Dezember 2012

Kapitelanfang Beförderung


Nehmen wir uns des Deutschen liebstes Kind, das Auto, vor. Ich möchte hier keine SF-Fantasie ausufern lassen. Niemand kann im Einzelnen voraussagen, wie das Verkehrssystem in kommunistischer Zukunft aussehen wird. Sicher werden über die künftigen „Straßen“ keine heutigen Personenkraftwagen fahren. Es gibt aber Grund, unseren Nachfahren etwas zuzubilligen, das die „Auto“ nennen könnten, also etwas, was individuell ist und selbst fährt (oder fliegt), also wirklich selbst fährt.
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Zwangsweise keine Möglichkeit zu haben, persönlich das „Steuer in die Hand zu nehmen“ oder „Gas zu geben“ widerspräche zwar kommunistischem Individualismus, aber auch heute reichte den meisten, ein Ziel anzugeben und den „Rest“ erledigte der „Fahrroboter“, ausgestattet mit Systemen zur Fahrstrecken-Optimierung und zur Unfall-Vermeidung. Dies entspräche dem Kernziel der kommunistischen Gesellschaft, das Wohlbefinden aller seiner Mitglieder zu erhalten. Keine Ahnung, was gegen groben (jugendlichen?) Unfug gemacht werden wird. Oder ob die „Straßen“ eventuell irgendwann in der Luft liegen könnten. Die Menschen werden sich einiges einfallen lassen, wenn es nicht mehr um Profit geht, sondern um Vergnügen am Kreativ-Sein, gelegentlichen Spaß am selber Steuern eingeschlossen ...

Bei solchen Systemen muss zuerst entschieden werden, wo welche „Anbindung“ geschaffen wird, große Startinvestitionen müssen durch die Gesellschaft getragen werden (heute über Steuern). Das verführt unter kapitalistischen Vorzeichen verschiedenste Gruppen, auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Lobbyarbeit. Die Modellrechnungen für die gesamtgesellschaftlich günstigste Variante sind schwer überschaubar und leicht manipulierbar. Man darf eben nicht nur vergleichen, ob ein fahrendes Elektroauto weniger Abgase ausstößt als ein fahrender Diesel. Man müsste mindestens die Vorstufen einbeziehen, also die Aufwendungen und Schädigungen, bevor Strom aus der „Zapfsäule“ kommt. Solange es letztlich um den Profit der Beteiligten geht, wird jeder genau die Aspekte herausgreifen, die sein Einzelinteresse wie Allgemeinwohl aussehen lassen ... das letztlich darunter leidet.

Bleiben wir beim „Auto“-Verkehr. Heute unterscheiden wir streng zwischen „Individual-Verkehr“ und öffentlichem. Bei dieser Unterscheidung wäre im Sinne der menschlichen Gemeinschaft der öffentliche Verkehr vorzuziehen. Es wäre günstiger für „die Umwelt“ im engsten und weiteren Sinn, wenn in Berlin die S- und U-Bahnen in kürzeren Takten und unentgeltlich führen. Man könnte sich entschieden angenehmer durch die Innenstadt bewegen – übrigens auch die, die im Moment in ihren Wagen steigen. Das wären noch Maßnahmen des Sozialismus, die relativ schnell erste Entlastungen brächten.

Kommunistisch wäre dies noch nicht. ...  

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