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Montag, 26. September 2011

Thesenansätze (2)

Eine fortschrittsfähige Gesellschaft ist nur möglich, wenn zumindest zwei Grundaufgaben gelöst sind: 1. ein breites Spektrum von Eigentumsformen ohne Privateigentum an Produktionsmitteln, mit dem fremde Arbeitsvermögen angeeignet wird, muss geschaffen sein, bei dem gesamtgesellschaftliches Eigentum die entscheidenden Positionen der Volkswirtschaften einnehmen muss und 2. die politische Machtausübung der progressiven Klasse und Schichten in einer Weise, die die wirtschaftliche Restmacht der auf Ausbeutung orientierten Gruppen vorübergehend außerökonomisch überkompensiert. Das bedeutet die kreative Anwendung der Forderung nach „Diktatur des Proletariats“ im konkreten Land.
Zur Konkretisierung der marxistischen Lehre von den ökonomischen Gesellschaftsformationen ist also zwischen den „Kapitalismus“ und den „Sozialismus / Kommunismus“ eine Phase der „Übergangsgesellschaften“ „einzuschieben“. Im Sinne von Karl Marx wäre dies eine auf unbestimmte Zeit gestreckte Weltrevolution, praktisch das Nebeneinander von staatlich organisiertem Kapitalismus und Staaten mit unterschiedlich stark ausgeprägten Grundlagen für den Aufbau des Sozialismus.
Übergangsgesellschaften sind hauptsächlich gekennzeichnet durch
  • die Umsetzung von einigen Aufgaben bzw. die Schaffung von notwendigen Voraussetzungen für die Lösung der Aufgaben des Sozialismus in einigen Ländern der Welt,
  • die ökonomische Dominanz der Marktgesetze gegenüber Ansätzen zur planmäßigen Gestaltung wirtschaftlicher Vorgänge im Sinne der Bedürfnisbefriedigung der Mehrzahl der Menschen,
die unterschiedlich erfolgreichen, aber permanent wirkenden Aktivitäten des (nicht nur) staatlich organisierten Kapitalismus (Imperialismus) zur Verkehrung der Absichten sozialistisch orientierter Kräfte in ihr Gegenteil,
  • die Einheit wechselnder Formen des Klassenkampfes auf nationaler und internationaler Ebene,
die Unmöglichkeit, das Hauptwesensmerkmal des Sozialismus, also das allmähliche Absterben des „Staates“zugunsten der Selbstorganisation nicht mehr als antagonistische Klassen definierbarer interessierte Menschengruppen, praktisch zu entfalten.
Einfacher ausgedrückt: In „Übergangsgesellschaften“ existieren auf einem Teil der Erde die Grundlagen der neuen Gesellschaft (allem voran das gesellschaftliche Eigentum an den wesentlichen Produktionsmitteln), es ist aber nur in extrem engem Rahmen möglich, die dadurch möglich gewordenen gesellschaftlichen Vorteile zur Geltung zu bringen. Der „Klassenkampf“ im Weltmaßstab ist noch nicht entschieden.

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