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Mittwoch, 5. Dezember 2012

Kapitelanfang Musik


 Also ich ärgere mich, wenn ich ein Lied auf Youtube nicht anhören darf, obwohl es jemand dort hochgeladen hat – egal ob mit oder ohne Video. Das hat nun weniger mit Robinson, sondern eher mit Kommunismus zu tun ...

„Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden. …“
(vgl. ANHANG)

So hat das Marx einmal formuliert, als er ausnahmsweise ins Science-Fiktion-Fach hinüber gewechselt war. Seine pathetischen Worte „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" werden häufiger benutzt, um den Kommunismus zu kennzeichnen. Sie klingen so allgemein, dass sie heute noch als „hoffentlich zutreffend“ durchgehen können. Und? Geht das mit heutigen „Bedürfnissen“? Eher nicht. Aber in ein paar hundert Jahren werden ganz andere Bedürfnisse normal sein. Dass jeder alle seine Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft stellen könnte, ist trotzdem zu hoch geträumte Fantasie?! Nur weil die Formulierungen missverständlich sind.
Die Aussage mit den Jägern und Fischern wird von heutigen Marx-Jüngern meist verschämt verschwiegen – und sei es aus Angst, ihren Guru lächerlich zu machen. Das passiert, wenn man das Zitat aus dem Zusammenhang reißt oder wörtlich nimmt. Kein Mensch wird sich heute ernsthaft künftige Kommunisten als Jäger und Fischer vorstellen. ...

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