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Dienstag, 4. Dezember 2012

Kapitelanfang Robinson


Bürgerliche Ökonomen versuchen oft Milchmädchen-Wirtschafts-Erklärungen, bei der um wenig Ecken Denkende sagen, ja, das verstehen wir. Sie verkürzen dabei die abstrakten Zusammenhänge von Kapital und Gesamtwirtschaft auf das hübsche Bild von Robinson Crusoe. Bei vielen Wirtschaftsbeziehungen geht das nicht, weil die nur existieren, wenn so viele Handelnde im Prozess auftreten, dass die einzelnen nicht direkt wissen und beeinflussen können, was aus ihren Produkten wird beziehungsweise wie ihre gekauften Waren zu ihnen kommen. Aber wir haben ja Fantasie, um auch für uns aus dem „künstlerischen Bild“ etwas zu machen.

Ich musste viel von Karl Marx lesen. Sein produktionsfixiertes Denksystem hatte Vor- und Nachteile. Das kommt gerade in seinem Hauptwerk „Das Kapital“ zum Ausdruck: Die Welt, die er zu erklären versucht, rankt sich um den Begriff der „Ware“. Der reicht zwar aus, um einen Kapital-Ismus mit seiner Herkunft und seinem Niedergang zu erklären, aber nicht für die Einordnung des (entfalteten) Kommunismus. Dafür muss jeder Klassenhorizont verlassen werden. Also alles, was Warenwirtschaft erklärt, wie „Tauschwert“ oder „abstrakte Arbeit“. In der kommunistischen Welt gibt es nämlich nur noch eine Vielzahl konkreter Arbeiten. Da hilft der Robinson wirklich mehr:

Die „Wirtschaft“ kennt drei Arten von Kreisläufen.
Der innerste ist der elementare oder Robinson-Kreislauf: „Der Mensch“ als konkretes Einzelwesen hat Bedürfnisse, die zu befriedigen sind, die er selbst kennt und befriedigen möchte, einen natürlich vorgegebenen Zeitfonds, in dem er dies kann und muss, und eine gesellschaftliche Qualität dieses Zeitfonds. Selbstverständlich sind die Bedürfnisse selbst auch gesellschaftlich bestimmt. Sie erwachsen nur zum kleineren Teil „der Natur“, zum größeren dem, was „der Mensch“ kennt. Also als er die Nutzung des Feuers nicht kannte, fraß er, womit er seinen Hunger stillen konnte. Er hätte mit Messer und Gabel nichts anfangen können, schiss bestimmt neben dem Fressplatz und es gab nichts, wo und warum er hätte Staub wischen können. Wie sauber jemand heute seine Wohnung haben möchte, ist auch ein kommunikatives Problem. Es erwächst unter anderem aus dem Grad der Peinlichkeit, wenn Besucher „Sau“ mit Fingern aufs Regal schreiben (könnten). Das konnten die Höhlenbewohner noch nicht. ...

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