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Montag, 3. Dezember 2012

Kapitelanfang Gesetze


Was ist „Geschichte“? Die Abfolge von Ereignissen, bei denen große Persönlichkeiten zur rechten Zeit am rechten Ort waren oder eben nicht? Daten, an denen die Entscheidungen Einzelner den weiteren Gang der Dinge in die eine oder andere Richtung lenkten? Mich beeindruckten Brechts „Fragen eines lesenden Arbeiters“. (Google kennt´s) Worauf kommt es einem Geschichtslehrer an? Dass man das Wesen großer Zusammenhänge nachvollziehen kann oder Fakten griffbereit hat, was wann wo war? Ist der Gang der bisherigen Geschichte das Ergebnis von den Naturgesetzen vergleichbaren Entwicklungsgesetzen? Nein? Wenn aber ja … geht dann die Geschichte mit gleicher Naturnotwendigkeit weiter? Und … wohin?

Innerhalb der „Menschheit“ wirkt, was jeder Einzelne von uns macht, chaotisch. Von dem Moment an, in dem es eine „menschliche Gesellschaft“ gab, wirkten in materialistischem Verständnis die Entwicklungsgesetze aber schon so, dass diese chaotischen Handlungen zu einem letztlich notwendigen (allerdings nur theoretisch vorher bestimmbaren) Ergebnis führten … nämlich den Verhältnissen, die wir heute haben. Egal, wer diese Gesetze erkannt hat. Irgendein einzelner Mensch, eine Gruppe von Menschen oder die ganze Menschheit. Oder ob überhaupt einer.
Alle gesellschaftlichen „Gesetze“ haben ihre Wurzel in Mechanismen, mit denen die Natur ihre eigene Existenz erhält. Die wirken weiter, obwohl der Mensch sie erkennen und damit beeinflussen könnte, erst einmal noch (aber nicht nur) deshalb, weil er sie nicht erkannt hat. Insofern ist es wichtig, solche Gesetze genau zu erforschen. Mit der Herausbildung der menschlichen Intelligenz hat sich die Natur eigentlich die Kraft geschaffen, mit der sie sich bewusst selbst regeln könnte. Man könnte in Gelächter ausbrechen, wenn man die „heutigen Menschen“ zum Maßstab nimmt. Aber übernehmen nicht auch heute Menschen Verantwortung für ihre Umwelt? Wir sollten nicht vorschnell verallgemeinern.

Sagen wir, es findet sich ein Mensch, der auf andere glaubhaft wirkt, wodurch auch immer.
Sagen wir weiter, dieser Mensch behauptet, dass wenn die anderen Menschen zu einem von ihm bestimmten Zeitpunkt in einen See steigen, der ewige Schöpfer der Welt machen wird, dass dieses Gewässer über seine Ufer tritt.
Sagen wir, genug andere Menschen handeln, wie dieser eine es ihnen sagte.
Was passiert? Das Gewässer tritt tatsächlich über sein Ufer. Der Mensch hat ein „Wunder“ eines angeblichen Schöpfers vorgeführt, das gar keines war. ...

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