Wie langsam dreht sich doch die welt
nicht dass wer wunder glauben macht
ihr einen wandel mag verpassen
seh ich doch die
die selber unterdrückt
nicht von den katzentischalmosen lassen
bist du der mann der meint
solch hürde wär ihm klein
du hättst die kraft
die Menschheit zu erlösen
allein mit deinem wort
und gehst vorbei an uns
entrückt trotz kreuzeslast gelassen
du lächelst zu dem bösen
im wissen du gehst fort
warum nimmst du nicht pein
von dir und und mir und allgemein
wenn du der wunder mächtig bist
der augenblick ist günstig
sie zu zeigen
es ist dem alten volke Davids keine zier
sich unterwürfig vor den herren zu verneigen
wirf ab das kreuz und sprich zu menschen die
alltäglich werken
mit und ohne eil
dass hier kein oben
und kein unten bleibe
dass jeder der sein bestes gibt
wie viel dies immer sei
vom Laibe
bekommen möge seinen Teil
wie widerst du mich an
dass du vergibst
was menschen wölfisch macht
dass du behauptest
dass du alle liebst
und lässt sie doch zurück
in ihres geistes nacht
natürlich bin ich schlecht und ohne herz
durch eignen kummer abgestumpft
für deinen fremden schmerz
ein wolf voll täglicher gewalt
von meinen dreizehn kindern wurde keines alt
du sagst ich solle meine feinde lieben?
es sei egal was sie mit mir getrieben?
dein ganzes reden hätt´ nur sinn
vergäbst du mir so wie ich bin
sieh
der propheten gab es viel in diesem land
und keiner drunter
der für meinesgleichen hilfe fand
du tust als wolltest liebe du verteilen
ich bräuchte sie und seh dich nicht verweilen
so mag er auf mich kommen dieser fluch
wenn du nicht der sein willst der aufbegehrt
das wär´ mir gar unendlich langes leben wert
und dass das blut von
immer wieder neuen wunden färbt mein tuch
wer weiß wann jener tag wird kommen
an dem für jeden gleich gerechtigkeit geschieht
und dieses wort vergessen wird
weil niemand etwas andres sieht
ich werde kämpfen
rastlos tag für tag
und dabei immer neue kampfgefährten finden
obwohl
so manchen wird der glaube an die lüge binden
als obs das kuschen wäre das er mag
wenn’s ihn zum golde
das er gerne hätte
zieht
ich halte nichts vom hoffen auf den tod
anstatt zu kämpfen gegen jede not
man wird mich treffen in verschiedensten gestalten
für mich niemals im beten hände falten
jahrhundert um jahrhundert werd ich sucher sein
kein gnadentod soll mich erlösen
den hass der macht
der dummheit trage ich allein
in keinem grab werd ich verwesen
wie könnte ich verzagen mir verzeihn
bevor die menschen bessre bücher lesen
ein freies volk wird kommen
schaffen
bauen
auf seiner kinder zukunft
ohne ängste schauen
die menschheit
die dann reift
die möcht ich sehn
und hoffe wenn sie wirklich einst erreicht
ihr leben deinem
nach dem tode gleicht
dass du mich dann
nicht zwingst
zu gehn
Das Motiv des Ahasver, des "ewigen Juden", der Jesus Christus auf seinem Kreuzigungsweg verlacht, ihm keine Gnade gegönnt habe und dafür zum ewigen Leben verflucht wurde, ist alt wie der Antisemitismus. Die Frage ist, ob es in dieser Weise uminterpretiert werden darf.
Dieses Gedicht wurde veröffentlicht vom petit-Verlag Potsdam im Lyrik-Band "worträume"
Dieses Gedicht wurde veröffentlicht vom petit-Verlag Potsdam im Lyrik-Band "worträume"
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