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Donnerstag, 25. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan

Eigentlich geht es also immer wieder nur um prinzipiell andere Denkansätze. Nach dem Motto „Wie bekämpft man nachhaltig Terrorismus? Indem den Terroristen der Anlass für Hass genommen wird. Das gelänge, wenn allen Menschen weltweit ihre Würde zugestanden würde.“ Wohlgemerkt der individuelle Terror. Staatlich organisierter Terror kann nur über die Beseitigung terroristischer Staatsstrukturen beseitigt werden – von innen …
Aber wo kann das losgehen? Welcher Bereich ist der erste?
Eigentlich eine einfache Frage, die nur aus deutscher Sicht schwierig scheint: Vor allem Anderen stehen die Elementarbedürfnisse Trinken, Essen, Fortpflanzen, „Wohnen“.
Man sollte immer im Hinterkopf behalten: Der Übergang zum Kommunismus, nein, die Übergänge zum Kommunismus beseitigen als erstes eine unterschiedlich große Masse an Arbeitszeitverschwendung. Das ist das größte Problem für die hoch entwickelten Staaten. Nein, wieder falsch: Auch hier verteilt sich das Problem ungleich: Besonders Deutschland als „Exportweltmeister“ versteht die „Restwelt“ praktisch als Absatzzone der eigenen Produkte.
Nehmen wir dies als Vorteil: Um einen inneren Produktkreislauf auf vorhandenem Niveau aufrecht zu erhalten, besteht hier das größte Potential an sofort verkürzbarer Arbeitszeit. In der Ausdrucksweise der Marxisten hieße das, bei uns hier wird heute am stärksten ausgebeutet, da der deutsche Durchschnittsarbeiter die kürzeste Arbeitszeit tatsächlich arbeiten müsste, um seinen relativ (im Vergleich zu den Arbeitern in unterentwickelten Staaten) hohen Lebensstandard zu erhalten. Im Sinne internationaler „Solidarität“ sollte die Arbeitszeitverkürzung nicht übertrieben werden, damit besonders effektive Lösungen schnell in die Welt exportiert werden könnten.
Ich sprach von Übergängen. Wir müssen ja berücksichtigen, dass in der Zeit, in der die Welt noch nicht überwiegend bis vollständig sozialistisch ist, die technisch fortgeschrittensten Staaten „den Ton angeben“. Dies könnte zum Beispiel eine „Allianz“ Deutschlands, Chinas mit … sein. Dabei sollten „wir“ uns allerdings bereits daran gewöhnen, dass „Niedriglohnländer“ keine „Konkurrenz“ darstellen und kommunistisch gedacht die Auslagerung von Produktion in alle Welt keine Bedrohung ist. Es ist nur schwer zu begreifen, weil so viele Faktoren sich gegenseitig beeinflussen. Mittelfristig wäre es sinnvoll, in wesentlichem Umfang entweder Fachkräfte ins Ausland zu schicken oder (für „uns“ effektiver) Massen – und das meine ich wirklich so – an zukünftigen Fachkräften für ihre künftigen Tätigkeiten bei uns auszubilden. Selbst wenn sich unsere Systeme nicht unbedingt 1 : 1 z. B. auf tropische Bedingungen übertragen lassen.
Allerdings brauchen wir im weitesten Sinne „Verkehrsverhältnisse“ (als durch Dienstleistungen und Information erweiterte Produktionsverhältnisse), die ein Denken im Sinne „Aller“ fördern. Es muss erreicht werden, dass es durch die anzugehenden Aufgaben nirgendwo Menschen schlechter, sondern schrittweise allen besser geht. Wir machen uns aber überhaupt keine Gedanken darüber, wie „Massenversorgung“ mit „Würde“ verbunden werden kann. In einer Startrunde ist es beispielsweise sinnvoll, „Massen-Futter-Werke“ vor Ort zur Hungerbeseitigung zu errichten, die die einheimischen Landwirtschaften ergänzen. Woher kommt wo wie viel Wasser. In welcher Qualität?
Damit die Menschen gesundes Wasser trinken können, ohne in neue Abhängigkeiten zu geraten.
Im Moment werden Projekte zur teilweisen Fruchtbarmachung von Sahararandzonen, wie sie durch das Ghaddafi-Libyen angedacht wurden, sogar als Bedrohung aufgefasst.
Es sind konkrete Menschen zu einem Zeitpunkt dort, wo sie sind und vorübergehend eigentlich nicht hin passen.Teilweise können sie kooperativ versorgt werden. Zum Beispiel, indem „neue Städte“ gebaut werden. Für sich genommen wirkt das wie Krieg: Ein bestimmtes Arbeitskräftepotential wird blockiert für die Errichtung von Wohnhäusern. Die dann dort einziehen müssen etwas Sinnvolles zu tun bekommen. Nur ein Teil von ihnen würde in Massenfutterwerken benötigt. Ohne die herrschte aber Hunger. Dabei müsste aber trotzdem die traditionelle (Land-)Wirtschaft erhalten bleiben. Die Dimensionen müssen geplant werden.
Doch: Es müsste der Arbeitsaufwand für „Südfrüchte“ und Vergleichbares in den Industrieländern preislich höher bewertet werden. Ich denke da an den Kommunismus als Endergebnis, in dem jede Tätigkeit gleich bewertet wird. 

Mittwoch, 24. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan


Noch einmal unterstrichen: Echte Planungssysteme bedürfen des Potentials vernetzter Weltrechentechnik und -kommunikation. Sie sind seit wenigen Jahren technisch real vorstellbar, werden aber durch die gesellschaftlichen Verhältnisse blockiert … eingeschlossen in eine solche „Blockade“ ist auch das Nachdenken darüber. Dass sich Linke dem unterwerfen, sollte uns zu denken geben ...
Wenn man die marxistische Theorie konsequent zu Ende denkt und dabei ihre aus der Entstehungszeit bedingte Fixierung auf dem Begriff der „Arbeiterklasse“ entweder ganz ausklammert oder aber sehr weit fasst (vom sachlichen Inhalt bzw. im Weltmaßstab), dann kann man zu einer grauenvollen Schlussfolgerung kommen:
Es müsste erst ein Gesamtsystem zusammenbrechen. Dann könnten die Herrschenden der Welt nicht mehr weiter machen wie bisher und die Beherrschten auf der Welt übernähmen die Ressourcen, die sich bereits entwickelt haben (soweit sie bis dahin nicht wieder zerstört oder unbrauchbar wurden).
Im Moment aber entstehen gerade Teilsysteme, die dem auf makabre Weise entgegen stehen: Die Überschwemmungen kommen „woanders“ und gegen die potentiellen Millionen (Milliarden) Menschen auf der Flucht werden Abschottungssysteme entwickelt. Sie müssten also eine der Völkerwanderung ins Römische Reich vergleichbare Dimension bekommen … Durch Menschen gemachte Tsunamis an Stelle der Hunnen lassen die Entwurzelten einen Krieg der Leiber führen.
Das hieße aber, dass über Jahrhunderte der Welt-Lebensstandard schrumpfte.
Wir müssen uns das vor Augen führen: Heute können wir alles vorhersehen und die Bedingungen für ein anderes Entwicklungsszenario schaffen. Es muss nicht so kommen. Doch nur, weil die Voraussicht von Denkern des gesellschaftlichen Fortschritts etwas zu optimistisch die große Revolution beschworen, übergeben wir unseren Erben ein Chaos.
Lieber akzeptieren wir, dass in die Länder, die zu unseren Partnern entwickelt werden könnten, Krieg zur Zerstörung von Potenzen gebracht wird. Und die Potenzen des Internets lassen wir zu Weltspionagenetzen verkommen.
Man bedenke, dass ein Planungssystem „nur“ ständig weiter entwickelt werden müsste, also, einmal aufgebaut, bereits seine Wirkung erzielte, während wir von Not getrieben jeweils nur an die schlimmsten Ecken des chaotischen Systems greifen … und gleich darauf vor dem nächsten Problem des Systems stehen.

Dienstag, 23. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan


Planung wird absurd, sobald man von jemandem bzw. etwas abhängig ist, was man nicht planen, nicht beeinflussen kann. Genauer: sie kann dann sogar gezielt gestört werden (und wurde auch gezielt gestört).
Ein echtes Planungssystem ist eine Vernetzung von geschlossenen Mikrosystemen. Sie schließt nicht nur selektive Kennziffererfüllung ein – die natürlich immer etwas willkürlich ist – sondern strebt die Optimierung des Ganzen an.
Ein eigentlich allgemein anerkannter Bereich, in dem man sich heutzutage echte Planung wünschen müsste, ist die globale Klimaentwicklung. An ihr sieht man auch die Komplexität des Problems: Man ist inzwischen in der Lage, immer genauere Modellsysteme zu entwickeln, die Voraussagen ermöglichen über die Veränderungen, denen wir entgegen gehen.
Nur derselbe Bereich zeigt auch die Grenzen der Produktionsverhältnisse auf: Zig Vertreter von zig Teilsystemen (Staaten, Unternehmen, Wissenschaftlern usw.) hören einander unterschiedlich interessiert zu, sind im Prinzip einverstanden, „dass etwas getan werden muss“ ..., aber sabotieren alles, was die eigene Konkurrenzkraft beeinträchtigen könnte.
Planung schließt also ein, dass für alle Beteiligten der gemeinsame Nutzen nicht zum Schaden des Einzelnen wird. In eine Marktwirtschaft – und mag die auch Sozialismus heißen – ist dies aber nicht zu verhindern. Dort könnte „Optimierung“ nur mit einem „Schadensausgleich“ verbunden sein. Worauf sollte der bei so komplexen Problemen wie beispielsweise dem Klimawandel aber beruhen, wenn beim „normalen“ / „natürlichen“ Ablauf die größten Schäden gerade die Regionen der Welt tragen müssen, die am wenigsten zur Zerstörung der bisherigen Umweltbedingungen beitrugen, und zugleich die armen Regionen sind, denen es deshalb am schwersten fällt, irgendwie zu reagieren?
Okay. Ein uneingeschränkt geschlossenes System zum Planen wird es nie geben. Aber es wäre heute bereits möglich, ein arbeitsfähiges Weltsystem in Betrieb zu nehmen. Das erfasst die wesentlichsten Teileffekte. Mit jedem neuen Durchlauf kann es verbessert werden. Vor allem könnte mit jedem neuen „Durchlauf“ die rein ökonomische Bewertung immer mehr hinter einer ökologischen im engen und weiten Sinn zurücktreten. Anders ausgedrückt: Im Moment stellte sich die Hauptfrage, wie das Lebensniveau der Menschen in den zurück gebliebenen Weltregionen an das der hoch entwickelten herangeführt werden kann, ohne die Lebensbedingungen auf der Erde als Ganzes zu verschlechtern. Dies tritt dann immer mehr zurück hinter die Frage, wie die Lebenswelt Erde insgesamt lebenswerter für alle gemacht werden kann.
Das schließt dann unter Umständen die Einschränkung von Warenströmen ein, also die Frage, was für die Welt zentralisiert geschaffen werden und was wo einen regional geschlossenen Kreislauf bilden sollte. Diese Frage kann aber erst unvoreingenommen beantwortet werden, wenn nicht mehr gefragt wird, was das den Einzelnen bringt.
Ich kann mir Massen von Begeisterten vorstellen, die rein aus begeisterter Hobbytreiberei vor Computermonitoren säßen, um Beispielsysteme auszuprobieren. Optimierung bedeutet ja immer, den Gewinn an einer Kennziffer mit dem Schaden bei anderen zu vergleichen.

Montag, 22. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan

Weil dies immer wieder neu auftaucht, ein paar Worte zum Begriff „Planwirtschaft“.
Es ist ein grausiges Problem. Wer „Marktwirtschaft“ und „Planwirtschaft“ als Pole entgegenstellt, ist schon am Sonnentau ideologischer Manipulation festgeklebt. Wir müssen erst einmal klarstellen:
Das, was mit Blick auf den „Ostblock“ heute „Planwirtschaft“ genannt wird, ist wirklich treffender „Kommando-Wirtschaft“ zu nennen, selbst, wenn dies abwertender klingt, als es eigentlich gemeint ist. Zu Zeiten des „Realsozialismus“ des 20. Jahrhunderts, war eine echte Planwirtschaft weltweit gar nicht möglich. Die grundsätzlichen Beziehungen regelte „der Markt“ mit seinen ökonomischen Gesetzen. Objektiv, also unabhängig vom einzelnen Wollen. Sich gelegentlich andeutende Elemente von solidarischem Miteinander, die es auch gab, waren letztlich bremsende Kostenfaktoren.
Ohne es in Zweifel zu ziehen, wird die heutige Weltwirtschaft als „Marktwirtschaft“ den vergangenen Verhältnissen in den Übergangsgesellschaften gegenübergestellt.
Dabei gibt es diverse Eingriffe in den Markt mit unterschiedlicher Wirksamkeit.
Jeder Konzern versucht sich nicht nur in strategischer und operativer Planung, er versucht diese Pläne selbstverständlich auch nach innen direkt und nach außen indirekt durchzusetzen. Nach innen administrativ und mit Druck und nach außen versuchen Institutionen von der Art eines IWF wirtschaftliche Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass bestimmtes Handeln mehr, anderes weniger lukrativ erscheint, wodurch eine gewünschte Wirtschaftsentwicklung gefördert und teilweise erreicht wird. (Dass jede „Werbestrategie“ auch ein Mittel einer pervertierten „Planwirtschaft ist, in dem sie Bedürfnisse produziert, sei hier vernachlässigt.) Jeder sieht, dass es aber weiter weiter Krisen gibt. Jeder hat aber auch gesehen, dass trotz gigantischen Zusammenbruchspotentials der totale Zusammenbruch immer wieder verhindert, die klassischen Konjunkturkurve abgeflacht werden konnte. Solcherart Planung entspricht dem heutigen Niveau der Produktionsverhältnisse und es war eine Anpassung an Realitäten, dass frühsozialistische Ökonomen so etwas für ihr System einforderten – also Marktmechanismen bewusster einzusetzen.
Das aber, was im letzten Jahrhundert „Planwirtschaft“ genannt wurde, war positive Science Fiction. Das Dumme ist nur, dass es heute als Maßstab für die Bewertung einer wunderbaren Sache herangezogen wird.
Echte Planwirtschaft geht von kybernetischen Systemen aus. Technisch waren bis etwa 1990 nur geschlossene System überhaupt berechenbar. Das heißt, es waren gewaltsam Bedingungen durchzusetzen, um eine festgesetzte Einzelgröße zu gewährleisten. Die frühe sowjetische Raumfahrt bewies, dass dabei sogar in Einzelbereichen Erfolge erzielt werden konnten, die sich ihrem Wesen nach besonders stark einer Planung entzogen: Also in innovationsintensiver Wirtschaft. Die russische Militärtechnik heute hat noch immer Niveau, weil die sowjetischen Forschungspotentiale so relativ hoch entwickelt waren. Aber es ist natürlich keine Planung, zu befehlen, wir müssen x Kräfte auf y konzentrieren … und die anderen müssen sich auch anstrengen. Oder es werden Zahlensysteme konstruiert nach dem Prinzip „was wäre, wenn ...“
Ich sage nicht, dass das nicht sinnvoll gewesen wäre. Ich sage nur, dass es keine Planwirtschaft war und sein konnte. Dazu kommt, dass ein planbares geschlossenes System einfach nicht existierte. Das hätte Autarkie bedeutet. Also alle Rohstoffe und Produkte hätten innerhalb des eigenen Einflussbereichs gewonnen, verarbeitet und verbraucht werden müssen – ohne jeden Einfluss des „Weltmarkts“. Das war besonders absurd für die DDR, die 1945 in eine Gesamtwirtschaft mit industriellen Zentren im Westen fest eingebunden war. Gab es im Ostraum auch Chemie-Verarbeitung, so doch wenig Maschinenbau bzw. Stahlwerke. Eine moderne Wirtschaft ist globalisiert. Wirtschaftselemente ergänzen sich. Jeder macht das, wozu er die besten Voraussetzungen hat – wodurch er aber von Anderen abhängig wird. Selbst wenn diese „Anderen“ die sowjetischen Freunde mit ihren Bodenschätzen sind.

Sonntag, 21. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan



Aber spielen wir doch gedanklich ein paar Bereiche des praktischen „gesellschaftlichen“ Lebens einfach durch. Wir sollten uns dabei gesondert mit etwas befassen, dessen die ersten Staatssozialisten nur sehr bedingt Herr wurden, dem Einzelhandel. Wer die DDR miterlebt hat, weiß, dass dort bereits Schwarzhandel mit Wartezeiten zum Erwerb eines neuen PKW getrieben wurde, der Preis für gebrauchte teilweise weit über dem für Neuwagen lag (weil er eben den Wartezeitbonus enthielt) und dass außerhalb der Hauptstadt der Erwerb vieler relativ „normaler“ Lebensmittel ein Glücksfall war. Aber erst später.
Wer derlei Verhältnisse mit einer heute produzierten „Brille“ betrachtet, kann aus der realen Praxis den Schluss ziehen, die „Marktwirtschaft“ sei einer „planwirtschaftlichen“ überlegen. Zumindest ist es auf diesem Gebiet nicht so leicht zu widerlegen wie beispielsweise bei der medizinischen Versorgung, wo es mitunter sehr brutale Belege gibt, dass das Streben nach „Maximalprofit“, ja allein schon „Wirtschaftlichkeit“ überhaupt dem eigentlichen Versorgungszweck „Gesundheit“ direkt entgegen steht, das Ziel, höchste Gewinne zu machen, das Ziel, alle Menschen bestmöglich gesund zu machen, ausschließt – und umgekehrt.
Nun muss ich aufpassen: Ich bemerkte bereits am Anfang, dass der entfaltete Kommunismus eine Gesellschaft sein wird, die aus lauter „Ausnahmen“, Sonderfällen usw. bestehen wird, sich also jeder administrativen Pauschalierung entzieht. Das muss dann eigentlich logisch heißen, dass es auch Erscheinungen geben wird, die wie Relikte, aber auch solche, die wie Neuschöpfungen marktähnlicher Regelungen aussehen. Das kann aber nicht heißen, dass ein so grundsätzlicher Bereich wie die Versorgung mit den Dingen, die man zum Leben braucht, vorkommunistisch bleiben kann. Wir müssen nur vorher betrachten, WARUM manches zu DDR-Zeiten nicht funktionierte und nicht funktionieren konnte.
Das erste Problem war wohl ein grundsätzliches Missverständnis vom Wirken des Wertgesetzes. Auch wenn die Propagandisten des Sozialismus den „objektiven“ Charakter dieses Gesetzes theoretisch anerkannten und in Sonntagsreden verkündeten, waren oft dieselben „Theoretiker“ praktisch der Meinung, diese Marktgesetze durch administrative Maßnahmen außer Kraft setzen zu können (sie sogar außer Kraft gesetzt zu HABEN, weil sie – wie falsch – nur im Kapitalismus gelten würden). Nun war das, was in „sozialistischen“ Schaufenstern ausgepreist herumlag, genauso „Ware“ wie das beim bösen Kapitalisten im Land nebenan. Der Preis der einzelnen Ware konnte per Gesetz – eben administrativ – festgesetzt werden, so wie dies politisch wünschenswert zu sein schien. Damit war das grundsätzliche Wertgesetz, also die tendenziell sich reproduzierende Formel, dass die Summe aller Preise der Summe aller Werte entspricht, aber immer noch da. Und die Werte entstehen eben dadurch, dass in jeder Ware eine gesellschaftlich anerkannte Arbeitszeit „eingefangen“ ist. Ist also ein Preis in diesem Sinne niedriger, müssten in der Gesamtgesellschaft andere Waren in gleichem Umfang einen höheren Preis als Wert haben. Nicht im einzelnen Produkt, aber in einer Volkswirtschaft entscheidet dann die Arbeitsproduktivität über die Summe der Preise. Und da müssen sich einzelne Missverhältnisse – eben die gewollten – am Ende wieder ausgleichen. Das ist nicht gelungen. Das konnte nicht gelingen, da das Wertgesetz der Nährboden ist, auf dem Krisen wachsen – prinzipiell auch im Sozialismus, wenn auch dort mit anderen Auswirkungen und Verläufen.