Mittwoch, 24. August 2011

6.3. Oh, … keine Waren, aber Plan


Noch einmal unterstrichen: Echte Planungssysteme bedürfen des Potentials vernetzter Weltrechentechnik und -kommunikation. Sie sind seit wenigen Jahren technisch real vorstellbar, werden aber durch die gesellschaftlichen Verhältnisse blockiert … eingeschlossen in eine solche „Blockade“ ist auch das Nachdenken darüber. Dass sich Linke dem unterwerfen, sollte uns zu denken geben ...
Wenn man die marxistische Theorie konsequent zu Ende denkt und dabei ihre aus der Entstehungszeit bedingte Fixierung auf dem Begriff der „Arbeiterklasse“ entweder ganz ausklammert oder aber sehr weit fasst (vom sachlichen Inhalt bzw. im Weltmaßstab), dann kann man zu einer grauenvollen Schlussfolgerung kommen:
Es müsste erst ein Gesamtsystem zusammenbrechen. Dann könnten die Herrschenden der Welt nicht mehr weiter machen wie bisher und die Beherrschten auf der Welt übernähmen die Ressourcen, die sich bereits entwickelt haben (soweit sie bis dahin nicht wieder zerstört oder unbrauchbar wurden).
Im Moment aber entstehen gerade Teilsysteme, die dem auf makabre Weise entgegen stehen: Die Überschwemmungen kommen „woanders“ und gegen die potentiellen Millionen (Milliarden) Menschen auf der Flucht werden Abschottungssysteme entwickelt. Sie müssten also eine der Völkerwanderung ins Römische Reich vergleichbare Dimension bekommen … Durch Menschen gemachte Tsunamis an Stelle der Hunnen lassen die Entwurzelten einen Krieg der Leiber führen.
Das hieße aber, dass über Jahrhunderte der Welt-Lebensstandard schrumpfte.
Wir müssen uns das vor Augen führen: Heute können wir alles vorhersehen und die Bedingungen für ein anderes Entwicklungsszenario schaffen. Es muss nicht so kommen. Doch nur, weil die Voraussicht von Denkern des gesellschaftlichen Fortschritts etwas zu optimistisch die große Revolution beschworen, übergeben wir unseren Erben ein Chaos.
Lieber akzeptieren wir, dass in die Länder, die zu unseren Partnern entwickelt werden könnten, Krieg zur Zerstörung von Potenzen gebracht wird. Und die Potenzen des Internets lassen wir zu Weltspionagenetzen verkommen.
Man bedenke, dass ein Planungssystem „nur“ ständig weiter entwickelt werden müsste, also, einmal aufgebaut, bereits seine Wirkung erzielte, während wir von Not getrieben jeweils nur an die schlimmsten Ecken des chaotischen Systems greifen … und gleich darauf vor dem nächsten Problem des Systems stehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen