Der fünfte Schritt ist die absolute Individualisierung. So wie jeder Beteiligte auf allen Ebenen seine Besonderheiten ins Ganze einbringen können muss, so gehört es zur allgemeinen Freiheit, sich als Persönlichkeit zu entfalten. Diese „Individualisierung“ schließt ein, dass es keine allgemeingültigen Normen gibt – natürlich mit Ausnahme der, dass die Ausübung der Freiheit des einen nicht zur Einschränkung der Entfaltung Anderer führen darf. Insofern gibt es es als Sonderfall zwischen Gewaltlosigkeiten letzte Gewaltinstanzen.
Der sechste Schritt, der wie die vorangegangenen schon mit Beginn der Übergangsgesellschaften ansetzen muss, aber erst im entfalteten Kommunismus systematisch erfolgreich sein kann, ist ein umfassendes Bildungssystem für Genuss, Gesundheit, Kommunikation und Kunst. Jeder Einzelne muss befähigt werden, aktiv und passiv zu genießen und Andere genießen zu lassen. In diesem Zuge nehmen die durchschnittlichen Auffassungen, was „menschliche Bedürfnisse“ sind, eine neue Qualität an. Dies schließt die Fähigkeit ein, kreative Arbeit als Genuss zu empfinden.
Siebtens: Schlüsselbegriff der kommunistischen Gesellschaften ist Kunst im weitesten Sinne. Im Rahmen der Integration in ein individualisiertes Planungssystem findet jeder Beteiligte verschiedene Tätigkeiten, bei denen er in der Tätigkeit sich selbst und durch das Ergebnis dieser Tätigkeit Anderen Vergnügen und Genuss bereitet. Dies erwächst auch aus dem erprobten Wissen der Handelnden, wo besondere Qualitäten für ihn liegen, aber auch in der relativ freien Entscheidung, wann er welche Tätigkeit ausüben darf, und aus dem Wissen, dass die Ausübung „gesellschaftlicher Arbeiten“ ein angenehmes Feld zwischenmenschlicher Kommunikation ist.
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