7. Fortsetzung
Einige Jahre früher war ich auf der Suche nach irgendeinem Job auf den Dreh mit der Komparserie gestoßen. Ich fand eine Agentur, die von sich behauptete, Beziehungen zu Nebenrollen in vielen Film- und Serienproduktionen zu haben. Zuerst musste ich insgesamt 300 Mark für Fotoshooting und Setcart hinblättern und in den folgenden Jahren wurde ich insgesamt fünfmal angefordert, wobei ich dreimal beim Casting durchfiel. Und nun gab es das sechste Casting … und ich fiel wieder durch! Dabei hätte ich in einer Krankenhausserie nur als Patient durch den Gang laufen müssen. Dazu hätte man mir einen Gipsarm verpasst!
Nein, nicht gleich nach Runde 1 aufgeben! Ich fing einfach einen der auserwählten Komparsen draußen ab und bezahlte ihm das Doppelte des versprochenen Honorars. Ich wolle doch nur einmal in meinem Leben bei so etwas mitspielen, erklärte ich ihm.
Und ich spielte!!! Unter einem fremden Namen, mit dem ich den Drehtermin wahrnahm.
Ich glaube kaum, dass große, vor allem polizeiliche Nachforschungen angestellt wurden, was aus der Armschiene geworden ist. Ich war weder zum „Abschminken“ erschienen noch zum Honorarempfang. Etwas seltsam war das Gefühl schon, mit einem Kunstgipsarm im Rucksack aus den Räumen zu flüchten. Aber gerade dort, wo so viele zusammen sind, achtet jeder zuerst auf sich und nicht auf den Nachbarn.
Der Gipsarm hatte den Nachteil, dass er nicht aus Gips, sondern aus Plastik, aber den Vorteil, dass er mit einem Scharnier versehen war, mit dem er sich bei Bedarf leicht anlegen und wieder entfernen ließ. Zumindest dachte ich damals, dass es ein Vorteil wäre ….
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