Ich bin Individualist. Hielte ich
„Kommunismus“ für eine verordnete Gleichmacherei im Sinne einer
„Kollektivierung“, wäre er keine für mich wünschenswerte
Zukunftsvorstellung. Für Massenparaden vorbei an einem Großen
Vorsitzenden bin ich nicht gemacht. Weder möchte ich jemand
kollektiviert wissen noch kollektiviert werden. Ich habe meine eigene
Sicht darauf, was „vernünftig“ ist. Die muss man nicht teilen.
Aber schon als penetrant aufdringlicher Schüler konnte ich es mir
nicht verkneifen, dazwischenzurufen und den Finger vor lauter
vorlauten Fragen oben zu behalten. Und heute bin ich eingebildet
genug, mir das weiter zu gönnen … und wieder anzuecken. Vielleicht
kann ich der Fantasie eines Lesers auf die Sprünge helfen …
Was ich erlebt habe, kann ich nicht
ändern. Ich habe es eben genau so erlebt, auch wenn es zu den
Erfahrungen Anderer nicht passt. ...
Keine Ahnung, wie ich geworden wäre,
wäre meine Familie nicht im Frühjahr vor Abschluss der ersten
Klasse in die Stadt gezogen. Zuvor war ich als Außenseiter
regelmäßig verprügelt worden. Das wichtigste Gefühl meinen
künftigen Mitschülern gegenüber war deshalb anfangs die nackte
Angst. Um keinen Preis wollte ich wieder so isoliert sein wie zuvor.
Die Rolle des Chefs war vergeben, die
des Klassenkaspers frei, und wenigstens in den folgenden drei Jahren
füllte ich sie fantasievoll aus. Den Unterricht zu stören fiel mir
nicht schwer und die dümmsten Kinderwitze verwandelten sich in
meinem Mund in lange Geschichten. ...
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