Was ist „Geschichte“? Die Abfolge
von Ereignissen, bei denen große Persönlichkeiten zur rechten Zeit
am rechten Ort waren oder eben nicht? Daten, an denen die
Entscheidungen Einzelner den weiteren Gang der Dinge in die eine oder
andere Richtung lenkten? Mich beeindruckten Brechts „Fragen eines
lesenden Arbeiters“. (Google kennt´s) Worauf kommt es einem
Geschichtslehrer an? Dass man das Wesen großer Zusammenhänge
nachvollziehen kann oder Fakten griffbereit hat, was wann wo war? Ist
der Gang der bisherigen Geschichte das Ergebnis von den Naturgesetzen
vergleichbaren Entwicklungsgesetzen? Nein? Wenn aber ja … geht dann
die Geschichte mit gleicher Naturnotwendigkeit weiter? Und … wohin?
Innerhalb der „Menschheit“ wirkt,
was jeder Einzelne von uns macht, chaotisch. Von dem Moment an, in
dem es eine „menschliche Gesellschaft“ gab, wirkten in
materialistischem Verständnis die Entwicklungsgesetze aber schon so,
dass diese chaotischen Handlungen zu einem letztlich notwendigen
(allerdings nur theoretisch vorher bestimmbaren) Ergebnis führten …
nämlich den Verhältnissen, die wir heute haben. Egal, wer diese
Gesetze erkannt hat. Irgendein einzelner Mensch, eine Gruppe von
Menschen oder die ganze Menschheit. Oder ob überhaupt einer.
Alle gesellschaftlichen „Gesetze“
haben ihre Wurzel in Mechanismen, mit denen die Natur ihre eigene
Existenz erhält. Die wirken weiter, obwohl der Mensch sie erkennen
und damit beeinflussen könnte, erst einmal noch (aber nicht nur)
deshalb, weil er sie nicht erkannt hat. Insofern ist es wichtig,
solche Gesetze genau zu erforschen. Mit der Herausbildung der
menschlichen Intelligenz hat sich die Natur eigentlich die Kraft
geschaffen, mit der sie sich bewusst selbst regeln könnte. Man
könnte in Gelächter ausbrechen, wenn man die „heutigen Menschen“
zum Maßstab nimmt. Aber übernehmen nicht auch heute Menschen
Verantwortung für ihre Umwelt? Wir sollten nicht vorschnell
verallgemeinern.
Sagen wir, es findet sich ein Mensch,
der auf andere glaubhaft wirkt, wodurch auch immer.
Sagen wir weiter, dieser Mensch
behauptet, dass wenn die anderen Menschen zu einem von ihm bestimmten
Zeitpunkt in einen See steigen, der ewige Schöpfer der Welt machen
wird, dass dieses Gewässer über seine Ufer tritt.
Sagen wir, genug andere Menschen
handeln, wie dieser eine es ihnen sagte.
Was passiert? Das Gewässer tritt
tatsächlich über sein Ufer. Der Mensch hat ein „Wunder“ eines
angeblichen Schöpfers vorgeführt, das gar keines war. ...
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